Vorherige Aussagen

Gedanken nach dem Transfer

Während ich friedlich zu Hause der Lektüre frönte, spürte ich auf einmal einen Miniknoten in meiner Kehle und versuchte über dessen Ursache zu reflektieren… Das Buch ist es nicht – denn das, das ich gerade lese provoziert nicht diese Art von Gefühlen; mein Umfeld ist es nicht – zum Glück ist heute alles sehr ruhig… Und nach einigem Hin und Her überlegen kam ich zu dem Schluss, dass ich meine IVF vermissen werde… Wie bitte? Diesen schrecklichen Prozess mit finsterer Miene, den fast jede Frau mit einem halbwegs gesunden Verstand fürchten würde? Ja, diesen. Ich akzeptiere es mit Überraschung: für mich war es kein “schrecklicher Prozess”. Es war anspruchsvoll, auch hart, aber kurioserweise auch freundlich. Freundlich, weil ich mich umsorgt gefühlt habe, in einem angenehmen Umfeld voller Lächeln. Ich werde die Wärme des Warteraums der „Masia“ vermissen, mit seinen Cafés und Mini-Knabbereien. Ich werde die Krankenschwestern und Krankenpfleger vermissen, die mich, wenn die Injektion mit dem Termin der Ultraschallkontrolluntersuchung zusammenfiel, mit der Spritze verfolgten. Ich werde vermissen, dass bei den „nicht vielen“ Malen, bei denen ich zur „Masia“ ging, fast jeder meinen Namen kannte. Und vor allem werde ich die Umarmungen meiner Ärztin Dr. Marisa López-Teijón vermissen… ihre Erfahrung und ihre tiefe Stimme, die so beruhigend klingt.

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, täglich Frauen mit Hormonen im Zustand des temporären Wahnsinns und den Reproduktionsmöglichkeiten in Alarmstufe zu behandeln. Und auch wenn immer mal etwas Unerwartetes passieren kann, es Missverständnisse gibt oder Flüchtigkeiten, möchten wir uns beide für die Professionalität und die Betreuung bedanken. Ich hätte nichts dagegen, zu diesen Laren zurückzukehren, allerdings, aus offensichtlichen Gründen, würde ich dies gerne vermeiden.

Eine Umarmung… und dass die Schwangerschaftsraten weiterhin so hoch bleiben wie bisher und dass wir nun die Statistik mit einem weiteren positiven Ergebnis bereichern können.

(Barcelona, Oktober 2012)