Ihre Diagnose
Ein Schwangerschaftsabbruch ist eine sehr traurige Erfahrung und kann, wenn er wiederholt auftritt, traumatisch sein. Etwa 15 % aller Schwangerschaften enden vor der neunten Schwangerschaftswoche mit einer Fehlgeburt.
Von wiederholten Fehlgeburten spricht man, wenn zwei oder mehr nicht lebensfähige Schwangerschaften auftreten. In diesen Fällen erhöht jede Fehlgeburt das Risiko für weitere Fehlgeburten, da sie auf eine gemeinsame Ursache hindeutet.
Chromosomenanomalien des Embryos sind die häufigste Ursache für wiederholte Fehlgeburten: Sie machen 50 bis 60 % der Fälle aus. Dieser Prozentsatz steigt mit dem Alter der Frau. Diese Anomalien können während der Embryonalentwicklung auftreten und vom Vater oder der Mutter vererbt werden.
Etwa 4 % der Paare mit wiederholten Fehlgeburten weisen eine Chromosomenanomalie im Karyotyp eines Elternteils auf. Der Karyotyp wird durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert. Er stellt die Chromosomen einer Person dar, geordnet nach Morphologie und Größe. Jede Zelle besitzt 46 Chromosomen, von denen 23 Paare von der Mutter und 23 vom Vater vererbt werden.
Chromosomenanomalien beeinträchtigen in der Regel die Struktur des Karyotyps: Ein Teil fehlt oder ist zu viel vorhanden. Beim Trägerelternteil ist die Veränderung ausgeglichen, kann aber auch unausgewogen vererbt werden.
Die überwiegende Mehrheit der Fehlgeburten ist auf Veränderungen der Chromosomenzahl im Embryo zurückzuführen, da Spermien und/oder Eizellen nicht den entsprechenden Chromosomensatz tragen. Studien des Marquès-Instituts zufolge weisen selbst im günstigsten Fall, also bei Embryonen von Eizell- und Samenspendern, fast die Hälfte Chromosomenanomalien auf. Das klingt zwar viel, doch die menschliche Fortpflanzung ist nicht sehr effizient.
Der Anteil anomaler Embryonen steigt mit dem Alter der Frau. 78 % der Embryonen 40-jähriger Patientinnen sind verändert.
Im Zellkern der Eizelle werden nach dem Eisprung die 46 Chromosomen einander gegenübergestellt und trennen sich. Die sie verbindenden Filamente lösen sich, und 23 Chromosomen bleiben übrig. Mit zunehmendem Alter der Frau verändert sich dieser Prozess (bei jungen Frauen sind die Stäbchen, die sie trennen, widerstandsfähig. Mit zunehmendem Alter werden sie schwächer und können wie die Glühfäden einer Glühbirne brechen). Daher können zu viele (bei 21 Chromosomen) oder zu wenige zusätzliche Chromosomen verbleiben, was zu Befruchtungsfehlern oder Embryonen mit genetischen Veränderungen führt, die meist zu Frühaborten führen.
Das Abtreibungsrisiko liegt bei einer 35-jährigen Frau bei 20 %, bei 40 Jahren bei 40 % und bei 45 Jahren bei 80 %. Das Eierstockalter entspricht jedoch nicht immer dem chronologischen Alter.
Um das Risiko einer weiteren Fehlgeburt zu ermitteln, ist eine Analyse der ovariellen Reserve der Patientin mittels Anti-Müller-Hormon-Analyse erforderlich (Berechnen Sie Ihr ovarielles Alter unter diesem Link). Um Chromosomenanomalien der Spermien auszuschließen, wird eine Spermienuntersuchung (FISH) durchgeführt. Auch Meiose- und Doppelstrang-DNA-Fragmentierungsstudien können empfohlen werden.
Bei wiederholten Fehlgeburten aufgrund genetischer Veränderungen ist die In-vitro-Fertilisation mit genetischer Embryoanalyse (PGT) die geeignete Behandlung. Dabei werden ausschließlich chromosomal gesunde Embryonen in die Gebärmutter der Mutter übertragen.
Bei einer Fehlgeburt können wir heute mit einem einfachen Bluttest eine mögliche genetische Ursache feststellen.
Die häufigste Ursache für eine Fehlgeburt sind Chromosomenanomalien des Embryos. Ein Bluttest ermöglicht es derzeit, den Karyotyp des nicht-evolvierenden Embryos in etwa vier Tagen zu bestimmen.
Ab der Implantation befindet sich embryonale DNA in der Mutter, sodass die Analyse bei jeder Fehlgeburt durchgeführt werden kann, selbst wenn sie nur eine Woche zu spät erfolgt.
Dies ist ein großer Fortschritt, denn bei der Durchführung dieses Tests an abgetriebenen Überresten mittels Kürettage oder Chorionzottenbiopsie kommt es häufig zu Fehlern bei der Ergebnisermittlung, und die Probe kann zudem mit DNA der Mutter verunreinigt sein.
Antiphospholipid-Syndrom: Dieses Syndrom tritt auf, wenn das Immunsystem fälschlicherweise Antikörper produziert, die die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln erhöhen. Es gilt als verantwortlich für 10–15 % aller Fehlgeburten. Es wird auch als erworbene Thrombophilie bezeichnet.
Autoimmune Hypothyreose, Hashimoto-Thyreoiditis: Bei dieser Erkrankung greift das Immunsystem die Schilddrüse an und verhindert häufig die Produktion ausreichender Mengen an Schilddrüsenhormonen. Diese Hormone stehen im Zusammenhang mit dem Eierstockzyklus und der Embryoeinnistung.
Zöliakie: Eine Autoimmunerkrankung, deren häufigste Symptome chronische Muskel-Skelett-Schmerzen, Kopfschmerzen sowie körperliche und geistige Erschöpfung sind.
Andere immunologische Faktoren wie KIR-Genotyp, HLA-C-Typisierung, NK-Zellen (natürliche Killerzellen) und antiparentale Antikörper wurden mit Fehlgeburten und Implantationsversagen in Verbindung gebracht, es gibt jedoch KEINE wissenschaftlichen Beweise. Es wurden experimentelle Studien durchgeführt, und es wird derzeit davon ausgegangen, dass diese nicht analysiert, geschweige denn behandelt werden sollten.
Hereditäre Thrombophilie ist eine genetische Veranlagung zu erhöhter Blutgerinnung. Sie beruht auf genetischen Varianten der an der Blutgerinnung beteiligten Proteine. Infolgedessen können sich Blutgerinnsel bilden. Diese treten meist in den Beinen auf, können sich aber lösen und eine Lungenembolie verursachen.
Eine Schwangerschaft führt bei allen Frauen zu einer Hyperkoagulabilität; diese physiologische Veränderung soll Blutungen während der Geburt vorbeugen. Patientinnen mit Thrombophilie können eine Plazentathrombose erleiden, die die Gefäßversorgung des Fötus reduziert und eine Fehlgeburt verursachen kann. Sie haben außerdem ein erhöhtes Risiko für eine postpartale Thromboembolie.
Der Standardtest zur Diagnose einer genetisch bedingten Thrombophilie ist ein Bluttest auf Protein C, Protein S, Antithrombin III und Leyden-Faktor V. Dieser Test identifiziert jedoch nur 20 % der Fälle. Durch die genetische Profilierung auf Thrombophilie können 85 % der Patienten mit dieser Krankheit erkannt werden.
Die Behandlung von Patienten mit genetisch bedingter Thrombophilie erfolgt individuell mit niedermolekularem Heparin.
Angeborene Gebärmutterfehlbildungen, bei denen die Gebärmutter sehr klein und/oder deformiert ist, und andere, bei denen ein fibröses Septum die Gebärmutterhöhle in zwei Hälften teilt (Uterusseptum). Die Häufigkeit dieser Fehlbildungen beträgt 0,3 % in der Allgemeinbevölkerung und etwa 4 % bei Patientinnen mit Fehlgeburten.
Gebärmutteranomalien werden diagnostiziert durch:
Nein. Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes sind, sofern sie medizinisch behandelt werden, keine Ursache für Fehlgeburten. Es gibt auch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Hyperprolaktinämie oder Gelbkörperschwäche wiederholte Fehlgeburten verursachen.
Nein. Einige Infektionen wie Listeriose können zwar zu einem Schwangerschaftsverlust im ersten Trimester führen, sind aber keine Ursache für wiederholte Fehlgeburten.
Starker Stress kann die Regulation von Cortisol und Katecholaminen beeinflussen und die Sauerstoffversorgung des Fötus verringern, was zu Wachstumsverzögerungen führen kann. Er ist jedoch keine Ursache für Fehlgeburten.
Bei vielen Patientinnen, die Fehlgeburten erlitten haben, lässt sich die Ursache trotz diagnostischer Tests nicht immer feststellen. Wichtig ist, das Wiederholungsrisiko zu kennen:
Diese Prozentangaben sind Richtwerte und können variieren, wenn Risikofaktoren vorliegen (z. B. Antiphospholipid-Syndrom, fortgeschrittenes mütterliches Alter oder Chromosomenanalyse der Embryonen).
Ja. Im letzten Jahrzehnt wurden bedeutende Fortschritte bei der Diagnose wiederholter Fehlgeburten, insbesondere embryonaler Natur, erzielt. Dennoch bleibt die Ursachenfindung in jedem einzelnen Fall eine Herausforderung. Dank der Forschung stehen heute mehr Tests und Behandlungsmethoden zur Verfügung, um diesen Situationen zu begegnen.
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