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Die Embryo-Entwicklung: Von der Befruchtung zur Blastozyste

Was passiert im Labor an Tag 3 und Tag 5? Wir erklären den biologischen Prozess, die Vorteile der Blastozystenkultur und wie Sie Ihre Embryonen per Embryomobile überwachen können.
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Viele Patienten gehen davon aus, dass der wichtigste Teil mit der Eizellentnahme abgeschlossen ist. Aus biologischer Sicht beginnt der entscheidende Prozess jedoch erst jetzt. In den folgenden 5 bis 6 Tagen durchlaufen Ihre Embryonen kritische Teilungsphasen in unseren Inkubatoren, die mit der Musik-im-Inkubator-Technologie ausgestattet sind, um die Befruchtungsraten durch Mikrovibrationen nachweislich zu optimieren.

Dieser Artikel erläutert die technischen Phasen – von der Zygote bis zur Blastozyste – und erklärt, warum wir am Institut Marquès auf verlängerte Kultur setzen. Über unser Embryomobile-System haben Sie zudem die Möglichkeit, diesen Prozess transparent und in Echtzeit zu überwachen.

Tag 0: Die Eizelle und die Befruchtung

Was ist eine Oozyte? Die Oozyte ist die unbefruchtete weibliche Keimzelle. Nur reife Eizellen (MII-Stadium) können erfolgreich befruchtet werden. Abhängig von der Spermienqualität wenden wir die klassische IVF oder die ICSI-Methode (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) an, um eine optimale Befruchtung sicherzustellen.

Tag 1: Die Zygote und Vorkernstadien

Was ist eine Zygote? Die Zygote ist das erste Stadium nach der Befruchtung. 16 bis 18 Stunden nach der Insemination prüfen unsere Biologen das Vorhandensein von zwei Vorkernen (2PN).

  • 2PN: Korrekte Befruchtung (genetisches Material von Mutter und Vater vorhanden).

  • Abweichungen: Embryonen mit 1 oder 3 Vorkernen sind genetisch defekt und werden aussortiert.

Tag 2 und 3: Zellteilung (Furchung)

Die Zygote teilt sich in Blastomere.

  • Tag 2: Ideal sind 4 Zellen.

  • Tag 3: Ideal sind 7 bis 8 Zellen.

Ein kritischer Parameter ist hierbei die Fragmentierung. Ein geringer Anteil (<10%) ist tolerierbar; höhere Werte können jedoch auf eine verminderte Kompetenz des Embryos hinweisen.

Tag 4: Das Morula-Stadium

Der Embryo kompaktiert. Die Zellgrenzen verschwimmen, und es bildet sich eine maulbeerartige Struktur (Morula). Dies ist die Voraussetzung für die Bildung der Blastozyste.

Tag 5 und 6: Die Blastozyste (Der Goldstandard)

Das Erreichen des Tag 5 selektiert die entwicklungsfähigsten Embryonen. Was ist eine Blastozyste? Ein Embryo mit differenzierter Zellstruktur:

  1. Embryoblast: Bildet den Fötus.

  2. Trophoblast: Bildet die Plazenta.

Warum die Blastozystenkultur? Wir setzen standardmäßig auf die Kultur bis Tag 5:

  • Natürliche Selektion: Embryonen mit Gendefekten stellen ihre Entwicklung oft vor Tag 5 ein. Durch das Warten vermeiden wir ineffektive Transfers.

  • Höhere Implantationsraten: Die Synchronisation mit dem Endometrium ist an Tag 5 optimal.

  • Single Embryo Transfer (SET): Dies ermöglicht hohe Schwangerschaftsraten bei gleichzeitiger Vermeidung von Mehrlingsrisiken.

Zusatzverfahren: Assisted Hatching (Schlüpfhilfe)

Damit sich die Blastozyste einnisten kann, muss sie die Zona pellucida (Eihülle) durchbrechen. Beim Assisted Hatching wird mittels Laser eine mikroskopische Öffnung in die Hülle gesetzt, um diesen Prozess zu erleichtern. Dies ist besonders bei kryokonservierten Embryonen oder verhärteter Zona pellucida indiziert.

FAQ

Ist ein Transfer an Tag 3 oder Tag 5 besser? Statistisch gesehen bietet der Blastozystentransfer (Tag 5) höhere Schwangerschaftsraten pro Transfer.

Was bedeuten die Qualitätskürzel (z.B. 4AA, 3BB)? Dies ist das Grading-System nach Gardner. Die Zahl steht für die Expansion, der erste Buchstabe für die Qualität des Embryoblasten, der zweite für den Trophoblasten. Auch B-Qualitäten führen regelmäßig zu gesunden Schwangerschaften.

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