Schwangerschaftsdiabetes: Wie diagnostiziert man diese Störung während der Schwangerschaft?
(14-11-2015)

Die Schwangerschaftsdiabetes betrifft beinahe jede zehnte Schwangere. Sie besteht in einer Verringerung der Toleranz von Kohlehydraten, die erstmalig während der Schwangerschaft diagnostiziert wird, unabhängig davon ob eine Behandlung mit Insulin erforderlich ist oder nicht.

Es handelt sich um eine Störung, die leichter zu beherrschen ist als eine Diabetes, die schon vor der Schwangerschaft bestand. Außerdem verursacht sie weniger Komplikationen bei der Mutter. Nichtsdestotrotz kann sie auch für den Fötus schädlich sein, genauso wie die Diabetes vor der Schwangerschaft.

Der Fötus kann erhöhte Insulinwerte im Blut (Hyperinsulinismus), übertriebenes Wachstum, Sauerstoffmangel im Muskelgewebe und verschiedene Stoffwechselstörungen aufweisen.

Um diese Pathologie festzustellen, wird bei der Frau eine Screening-Untersuchung, genannt O’Sullivan Test, durchgeführt. Sie besteht in der Bestimmung des Blutzuckers eine Stunde nach der Einnahme von 50 g Traubenzucker in einer wässerigen Lösung. Man betrachtet einen Blutzuckergehalt von 140 mg/dl oder mehr als krankhaft.

Diese Untersuchung wird schon in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft durchgeführt, wenn es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt. Im Normalfall wird diese Untersuchung im zweiten Drittel der Schwangerschaft gemacht. Der Test wird im dritten Drittel wiederholt, wenn Veränderungen in der Ultraschalluntersuchung festgestellt werden oder wenn die Schwangere im vorherigen Test schon erhöhte Zuckerwerte hatte.

In den Fällen, in denen der O’Sullivan Test verfälschte Angaben liefert, muss ein zweiter Test durchgeführt werden, genannt orale Glukose Überdosis, oraler Glukosetoleranztest (OGTT) oder Glukosekurve. Bei dieser Untersuchung muss vorher eine dreitägige Diät eingehalten werden, in der wiederholte Male 100 g Glukose eingenommen werden und vier Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Falls zwei dieser Untersuchungen verfälschte Werte aufweisen, handelt es sich um eine Schwangerschaftsdiabetes.

Die Schwangerschaftsdiabetes erfordert eine strenge Kontrolle der Diät, der Blutzuckerwerte und der Acetonwerte im Urin. Außerdem muss eine ausführliche Ultraschallverfolgung gemacht werden, um Schädigungen des Fötus auszuschließen. Institut Marquès verfügt über eine spezielle Einheit um diese Störung zu behandeln.