Was man bei Auftreten von Hodenschmerzen machen soll
(24-11-2015)

Das plötzliche Auftreten von Hodenschmerzen ist das wichtigste Symptom vom sog. akuten Skrotum Syndrom. Es handelt sich um einen urologischen Notfall, der verschiedene Pathologien des Skrotums umfasst, wie z.B. die Hodentorsion, die Hydatidentorsion, Orchitis (Hodenentzündung), Epidymitis (Nebenhodenentzündung) und Traumata.

Der gemeinsame Nenner dieser Pathologien ist das plötzliche Auftreten von Hodenschmerzen, die von anderen Symptomen in Anhängigkeit von ihrer Ätiologie begleitet sein können, wie z.B. Schwellung und Rötung der Haut des Skrotums, Übelkeit, Erbrechen oder Beschwerden beim Urinieren. Jedes dieser Symptome gibt eine Orientierung für die Diagnose.

“Wenn ein Hodenschmerz plötzlich auftritt, muss der Patient sobald wie möglich in die Notfallaufnahme um frühzeitig eine Diagnose einer möglichen Hodentorsion festzustellen“, sagt Hr. Dr. Ferran Garcia, Direktor der Andrologie des Institut Marquès. Dieses Problem, das häufiger im Kindesalter als bei Erwachsenen vorkommt, kann zu einer Unterbrechung der Blutzirkulation und damit zu Durchblutungsstörungen des Hodens führen. Diese kann nach sechs Stunden bleibende Schäden der Hoden verursachen, bis hin zur Nekrose.

Die Diagnose ist nicht immer einfach, da die Entzündung und der eigentliche Schmerz die Erkundung erschweren. Deshalb ist normalerweise der chirurgische Eingriff die einzige Möglichkeit um die Diagnose zu bestätigen und den Hoden zu entzerren (Detorquierung) und ihn zu fixieren um eine Wiederholung zu vermeiden.

Nach Hr. Dr. Ferran Garcia, ist es bei präpubertalen Kindern, die an einer Hodentorsion gelitten haben, vorteilhaft jährlich eine Kontrolle durchzuführen um eine mögliche Hodenatrophie festzustellen. Diese kann bei bis zu 60% der geretteten Hoden bis zu 2 bis 3 Jahren nach der Torsion vorkommen.