Es gibt viele Mythen über die Faktoren, die die männliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen, die sich im Laufe der Zeit im Bewusstsein der Bevölkerung verbreitet haben, jedoch deshalb nicht der Realität entsprechen. Wir wollen im Folgenden einige dieser Ansichten entkräften, die zu falschen Schlussfolgerungen führen oder unangebrachten Sorgen hervorrufen können.
Der erste falsche Mythos ist der des Mobiltelefons. Einige glauben, dass das Telefon in den Seitentaschen der Hose, sowie das Laptop auf dem Schoß zu halten, die Spermienqualität des Mannes schädigen kann. Nichts ist weiter entfernt von der Realität als das! In mehreren Studien wurde festgestellt, dass das Problem nicht die elektromagnetischen Wellen sind, die vom Mobiltelefon gesendet werden. Diese falsche Annahme ist zunächst verständlich. Heute sind wir alle sehr abhängig vom Telefon und in den meisten Fällen leben diejenigen, die den ganzen Tag mit dem Telefon verbunden sind, in einem ständigen Stress. Dieses hohe Tempo führt in unserem täglichen Leben zu einer hohen nervliche Belastung, meistens sogar unbemerkt. Dieser Stress kann dazu führen, dass die Anzahl der erzeugten Spermien verringert wird. Emotionale Faktoren gehören zu den wichtigsten Ursachen von Fruchtbarkeitsproblemen. Ein entspanntes Leben trägt bedeutend zur Erzeugung von Spermien bei.
Die Kontraindikation von Tabak bei männlicher Unfruchtbarkeit ist ein weiterer Fall, bei dem die Schlussfolgerungen nicht richtig bewertet werden. Es ist nicht der Tabak, der die Qualität des Samens beeinträchtigt, sondern es sind die Pestizide, die den Zigaretten beigefügt werden. Auf der anderen Seite ist es auch wichtig zu hervorzuheben, dass das Rauchen nicht so sehr den Mann betrifft, sondern vielmehr die tabakabhängige Mutter, die eine Schädigung der Kinder verursacht. Eine andere Substanz, die mit dem Tabak verwandt ist und zur Schädigung der Spermien führt, ist Marihuana. Dr. Ferran Garcia, Direktor der Andrologieabteilung des Instituts Marquès weist darauf hin, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass „Tetrahydrocannabinol (THC), der aktive Bestandteil von Marihuana, Rezeptoren im Gehirn, Hypophyse (Drüse, die unter anderem die Reproduktionshormone produziert), Hoden, Samenleiter (Leiter zur Ausscheidung von Spermien aus den Hoden) und in den Spermien selbst enthält. Das kann dazu führen, dass Marihuana den Hormonspiegel und die Spermatogenese sowie die Spermien schädigen kann“. Die Bindung an diese Rezeptoren führt zu einer Abnahme der Mitochondrien-Aktivität der Zellen der Spermatogenese und der Spermien und somit zu einer Verringerung der Anzahl und Beweglichkeit der Spermien. In-vitro-Studien haben gezeigt, dass niedrige Dosen von THC eine Hyperaktivierung von Sperma verursachen und dass hohe Dosen eine Inaktivierungswirkung haben.
Am Institut Marquès untersuchen wir kontinuierlich die Schädigung von Spermien
Unsere Forschung und Veröffentlichungen zeigen der wissenschaftlichen Gemeinschaft, dass ein anderer der Faktoren, der allgemein angenommen zur männlichen Sterilität führt, die schlechten Lebensgewohnheiten, nicht als Hauptursache männlicher Sterilität angesehen werden kann. Umweltverschmutzung betrachten wir jedoch als einen Schlüsselfaktor für die männliche Sterilität.
Hohe Temperaturen oder das Tragen von engen Kleidern (Unterhosen oder Hosen) ist ein weiterer falscher Mythos, der im Bewusstsein von manchen Männern vorherrscht. Es stimmt zwar, dass das Tragen von sehr engen Unterhosen bei der männlichen Bevölkerung aus der Mode gekommen ist, aber es bestanden tatsächlich keine schädlichen Nebenwirkungen durch das Tragen dieser engen Bekleidung. Die hohen Temperaturen, sei es durch den Druck der verwendeten Kleidung oder durch äußere Einflüsse, beeinträchtigen die Qualität des Samens nicht. In diesem Fall gibt es eine sehr klare physiologische Erklärung um diese Behauptung zu widerlegen: der Körper selbst hat ein System zur Selbstregulierung. Dr. Garcia bekräftigt, dass „hohe Temperaturen der Qualität des Samens zwar schaden könnten wenn wir einer intensiven Hitze auf kontinuierliche Weise ausgesetzt wären, das geschieht jedoch normalerweise nicht, weil wir verschiedene Lösungen suchen, um uns zu erfrischen (zum Beispiel mit einer Klimaanlage, durch die Verwendung von leichter Kleidung oder mit einem erfrischenden Bad)“.
Und bevor wir zum Abschluss kommen, wollen wir einen Faktor hervorheben, der nicht nur nicht schadet, sondern sogar die Qualität des Samens erhöht: der Sex. Ein aktives Sexualleben trägt dazu bei, die Erzeugung von Spermien in den Hoden oder die „Spermatogenese“ zu steigern, so dass die Samenqualität mit höherer Anzahl von Ejakulationen zunimmt. In diesem Sinne, führt die Erregung des Mannes zum Zeitpunkt der Ejakulation zu einer besseren Spermienqualität. Laut Dr. Marisa López-Teijón, Direktorin des Instituts Marquès, „beeinflusst der Grad der sexuellen Erregung während der Masturbation direkt die Qualität des Samens. Die Menge, Qualität, das Volumen des Ejakulats und das Niveau des Orgasmus hängen vom Grad der Erregung ab. Die Samenprobe ist umso vollständiger, je größer die Intensität und die Zeit der vorangegangenen Erregung ist“. Der Grund dafür, liegt in der erhöhten Durchblutung der Samenbläschen und der Prostata, die die Drüsen sind, die die Samenflüssigkeit produzieren. Das begünstigt eine vollständige Ejakulation.
Dieser nachgewiesene Vorteil hat uns dazu motiviert, das Erotic Personal System (EPS) für die Männer zu erstellen, die in unsere Klinik kommen, um eine Samenprobe abzugeben, bevor sie mit einer Kinderwunschbehandlung beginnen. Wir tun alles, was in unseren Möglichkeiten steht, um Samenproben unserer Patienten in der bestmöglichen Qualität zu erhalten.